Richard Arioli

Richard Arioli, Gärtner, 1905-1994, Stadtgärtner Basel 1940-1970

Der oberste Stadtgärtner Basels, Richard Arioli, 1940 in sein Amt berufen, beschreibt , wie Spielplätze erst nötig wurden, als das Auto nach dem 2. Weltkrieg die Kinder mehr und mehr aus den Strassen verdrängte. In den Grünanlagen mussten spezielle Spielräume für Kinder eingerichtet werden.

1942 standen Projekt und Budget für einen ersten Kinderspielplatz im Basler Margarethenpark. 1944 konnte mit dem Bau begonnen werden. “Die Nachbarschaft protestierte in einem Schreiben mit ca. 30 Unterschriften gegen unser Projekt, ein Vorgehen, welches sich in den folgenden Jahren in allen Quartieren bei jedem neuen Kinderspielplatz wiederholte.

Der Margarethenpark wurde in drei, verschiedenen Alterstufen zugedachte Teile, gegliedert. Von diesem Konzept kam Arioli in der Folge wieder weg, denn er wollte die Generationen nicht trennen. “Auf unsere Aufgabe übertragen heisst das: kein abgegrenzter, in sich geschlossener Kinderspielplatz, sondern eine Streuung der Kinderspielgeräte über einen grösseren Teil des Parkes, damit sich hier nun alle Altersstufen vermischen. … Aus solchen Überlegungen heraus entstand die Anordnung der Kinderspielgelegenheiten im Schützenmatt- und Kannenfeldplatz”.

Ab ca. 1954 propagierte die Pro Juventute den Robinsonspielplatz als Kombination von Gerätespielplätzen herkömmlicher Art mit Bauspielplätzen. Somit sollten die Kinder einen Ort erhalten, wo sie ihre Phantasie im Spielen ausleben können. ”Im Lauf dieses nun über zwanzigjährigen Arbeitens an den öffentlichen Spielplätzen und immer neuen Überdenkens des Problems werde ich aber den Zweifel nicht los, dass – Geräte oder Robinsonspielplätze oder beides zusammen – der Weg falsch ist”.

Arioli fordert, dass das Spiel in den Alltag eingebunden werden muss, das heisst in die unmittelbare Wohnumgebung und er plädiert schon zu dieser Zeit für die Realisierung von Wohnstrassen.
Quelle: Gärten, Menschen, Spiele und Basler Schulblatt, Nr. 3, 1956

Richard Arioli: Kinderspielplätze, in Das Werk : Architektur und Kunst, 38 (1951); Heft 5: Das Grün im Dienste der Öffentlichkeit

Arioli- Spielelemente
– Rundlauf
– Planschbecken mit orthogonalen Granitplatten eingefasst
– Wippe
– Spielsteine
– Parkstühle
– Kletterturm

Bilder: die von verschiedenen Künstlern gestalteten Spielsteine und -tiere im Basler Kannenfeldpark und auf der Voltamatte

posted March 23, 2020

Adolf Weisskopf, Eisbär, Voltamatte Basel1947-49

Spielstein Kannenfeldpark