Die Anfänge
Wichtigster Förderer der ersten Spielpätze in New York war Charles B. Stover. Er war im amerikanischen „Settlement House Movement“ aktiv (ein Bewegung von philanthropischen Sozialreformern, die das Elend in den amerikanischen Städten bekämpften), 1890 gründete er die „Outdoor Recreation League“, deren Mission es war, „experimental playgrounds“ auf öffentlichen und privaten leeren Grundstücken zu erstellen. Deren Erfolg brachte das Park Department dazu, 1903 den ersten von der Stadt bezahlten Spielplatz zu eröffnen, den Seward Park (Design: Samuel Parson Jr.), der zu einem wichtigen Ort der Sozialisierung für die Kinder von Einwanderern und Armen wurde.
Als Robert Moses (1888-1981) 1934 von Mayor Fiorello La Guardia zum „Parks commissioner“ New Yorks ernannt wurde, begann eine Zeit tiefgreifender Veränderungen des öffentlichen Stadtraumes. Neben Strassen, Brücken und öffentlichen Grünanlagen entstanden Einrichtungen für Sport, Freizeit und Spiel. Moses standartisierte das Design der Spielplätze und setzte eine flächendeckende Versorgung mit Spielraum um. Das Design lehnt sich an jenes der „Progressive Era“ von Stover an und übernahm dessen Erfolgsrezept. Moses hielt nichts von Innovation auf Spielplätzen und blieb dem Konzept während seiner ganzen Amtszeit bis 1968 treu. Die Komponenten des Konzepts waren nach Geschlecht und Alter getrennte Spielbereiche, standartisierte Geräte aus Stahlrohr auf hartem Untergrund.
Ab den 1960er Jahren erntete er zunehmend Kritik von Spielplatzexperten und Stadtplanern, wie z.B. Jane Jacobs. 1960 trat Moses von seinem Amt zurück. (Ballon / Jackson, p. 174) Von 1946-1968 war er zudem „chairman of the Triborough Bridge and Tunnel Authority“.
Neighborhood Playgrounds and Parks in : Robert Moses and the Modern city. The transformation of New York (ed. by Hilary Ballon and Kenneth T. Jackson), W.W. Norton Company New York, 2007.
Dictionary of American History. 2003. Retrieved November 24, 2011 from Encyclopedia.com: https://www.encyclopedia.com/doc/1G2-3401803814.html
Die 1950er Jahre in den USA: Verbindungen zur Kunst
Parallel zu Moses Verharren in stereotypen Strukturen, entwickelte sich in der Kunst und Architektur eine Verbindung zwischen Spiel und Skulptur. Anne Tyng und Charles Eames begannen schon in den 40er Jahren kinetische und abstrakte Spielsachen zu entwerfen. Isamu Noguchi bekam einen grösseren Auftrag, einen Spielplatz bei den Vereinten Nationen zu gestalten. Dieses Projekt von 1952 wurde vereitelt, die Verbindung zwischen Kunst und Spiel gewann aber an Boden.
Dabei spielten neben privaten Stiftungen die Firma Creative Playthings (CP) eine bedeutende Rolle. Frank Caplan öffnet 1945 in New York den CreativePlaythings Toyshop und suchte Verbindungen zu den Museen, v.a. dem MoMA, dem Flagschiff der Moderne in den USA. Marcel Breuer stellte 1949 die hollow Cubes von CP im Garten des MOMA aus. Noguchis Modell wurde in der Young People’s Gallery des MoMA ausgestellt sowie im CreativePlaythings toyshop in NYC. 1953 gründete CP eine neue Abteilung, Play Sculptures, mit dem Ziel Skulpturen als Industriedesign herzustellen.
1953 reiste Caplan nach Europa, um verschiedene Plastiker unter Vertrag zu nehmen, z.B, den Schweizer Holz-Plastiker Nino Vitali, oder den Skandinavier Egon Møller-Nielsen, dessen Werk in Kunst- und Architekturzeitschriften schon sehr präsent war.
Ebenfalls 1953 erschien im Recreation Magazine eine ganzseitige Anzeige über PlaySculpture. Die Anzeige kündete auch an, dass PlaySculpture im Jahr 1954 einen Wettbewerb zusammen mit Parents’ Magazine und dem MoMA co-sponsern werde. Die Anzeige unterschied sich radikal von den sonst üblichen Anzeigen für Sport und Spielgeräte.
Ein Artikel beschrieb Spielplätze als essentieller Teil der modernen Stadtplanung und die Qualität der Spielgeräte als vital.
Der Wettbewerb des MoMA förderte die Annäherung zwischen Spielplätzen und der Kunst, der erwähnte Artikel im Arts and Architecture fügte noch die urbane Komponente hinzu, die van Eyck verkörperte. Die Ausstellung im MoMA von ausgewählten Spielementen aus dem Wettbewerb wurde mit Begeisterung aufgenommen. 350 Wettbewerbsbeiträge waren eingegangen, Gewinner war „Fantasic Village“ von Virginia Dortch Dorazio. Die Ausstellung war für die Presse Anlass, sich dem Thema Kunst und Spielplatz anzunehmen. Immer mehr Künstler wollten für CP Spielgeräte entwerfen. Robert Nichols gründete Playgrounds Associates, um den Entwurf abstrakter Spielgeräte für Spielplätze zu fördern.
1959 erschien die erste englische Ausgabe von Creative Playgrounds and Recreation Centers von Ledermann/Trachsel. Darin werde auch diverse Werke von Joe Brown (1909-1985) gezeigt. Er genoss wachsende öffentliche Anerkennung für seine Spielgeräte (Jiggle Ring, Whale Yard), deren Massenproduktion jedoch scheiterte. CP nahm die Skulpturen wahrscheinlich nicht in sein Programm auf, weil sie seiner Vorstellung von abstrakten Spielgeräten widersprach. Namhafte (Landschafts-)Architekten interessierten sich für seine Spielgeräte, so Garrett Eckbo, Victor Gruen und Walter Gropius. Der erfolglose Kampf um eine industrielle Herstellung liess in schliesslich resignieren. Diverse Firmen eigneten sich seine Konzepte an.
Am Ende der 1950er Jahre genossen amerikanische Spielplätze, vielleicht auch wegen dem Einbezug von Skulpturen, einen grossen Respekt. Die innovativen Geräte von CP waren jedoch die Ausnahme, vielmehr waren die amerikanischen Spielplätze weiterhin von uninspirierten, überholten Spielgeräten dominiert. Auf personeller Ebene, zählte man in Amerika, verglichen mit der grossen Zahl europäischer Erneuerer, nur wenige Pioniere.
Playgrounds began to receive more intensive considerations as a result of a joint proposal by the Park Association of New York City and the Museum of Modern Art and its Junior council. The sponsoring groups undertook to raise the funds for the inital design of several experimental playgrounds, which the New York City Housing Authority agreed to build out of funds regularly alloted for that purpose. The first completed projects are those in Cypress Hills Houses in Brooklyn by architect Charles Forberg (Robbins, p.35). The most famous example of experimental playground built by the New York City Housing Authority is the Riis playground. Jacob Riis Houses was bulit in 1949 designed by Pomerance and Breines architects, the plaza (finished in 1966) was financed by the Vincent Astor Foundation, and designed by M. Paul Friedberg landscape architect. (Robbins, p. 37-38)
Susan G. Solomon (2005): American Playgrounds. Revitalizing Community Space, University Press of New England, 2005. pp. 33-42.
Ira S. Robbins: Tenants‘ gardens in public houses, in: Whitney North Seymour (Ed.), Small urban spaces. The philosophy, design, sociology and politics of vest-pocket parks and other small urban open spaces, New York University Press, New York, 1969., pp. 139-148.
letzte Veränderung : 24.11.2011
Carnegie playground 5th Ave., 1911, Library of Congress
Rings and Poles, Pelham Bay Park, Bronx, NY, 1911 Library of Congress
N.Y. Playground, c. 1913, Library of Congress
N.Y. Playground, 1910-1915
Astor Playground, [1915], Library of Congress
Lenox Hill Settlement roof playground, c. 1915- 1920, Library of Congress
Children in swings, Hamilton Fish, Park, New York
Children in playground swings, Hamilton Fish Park, New York
Playground Shore Parkway at 17th Av, 1941, Park Dept. NY (aus: Ballon)