Carl Theodor Sørensen

Carl Theodor Sørensen
1893-1979, landscape architect, Denmark

Ab 1922 freiberuflicher Landschaftsarchitekt in Kopenhagen. Er gehört zur ersten Generation von Modernisten im Landschaftsdesign. 1931 regte er in seinem Buch Parkpolitik i Sogn og Købstad (Park Politics for Town and Country) an, Kindern einen freien Platz mit Baumaterial – einen Bauspielplatz oder Skrammellegeplads – zur Verfügung zu stellen, 1943 wurde ein solcher Platz in Emdrup bei Kopenhagen realisiert. Er war der erste Präsident der 1961 gegründeten IPA (International Play Association). Die erste Konferenz fand 1961 in Dänemark statt, die zweite 1964 in Zürich.

„Wo sie die Möglichkeit haben, im Wasser zu baden oder zu spielen. Wo es keine andere Möglichkeit gibt, werden in Deutschland und Amerika in großer Zahl künstliche Badeteiche gebaut, die nicht übermäßig teuer sein müssen, die Wassertiefe muss gering sein, etwa 20 cm. Sand, Rasen und Wasser sind die drei Dinge, die Kinder in erster Linie brauchen, aber das ist noch nicht das Ende der Möglichkeiten.
Rund um die Städte gibt es immer wieder freie Grundstücke, die von den Kindern zum Spielen genutzt werden. Wo immer sie hinkommen, graben sie Höhlen, schlagen Zelte auf, legen Gärten an und womit sich Kinder sonst noch beschäftigen, aber sie könnten noch mehr davon haben, wenn die Erwachsenen und die Behörden ihnen Wohlwollen und Unterstützung entgegenbringen würden, statt Verbotsschilder aufzustellen.
Kinder brauchen diese Art von Unterstützung nicht wirklich, sie ziehen es vor, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, und das ist das Beste für sie. Es sei an dieser Stelle betont, dass sehr billige und einfache Maßnahmen den Kindern viele wertvolle Spielmöglichkeiten bieten können.
In englischen Parks lässt die Verwaltung die Windfänge oft lange Zeit stehen, damit die Kinder damit spielen können. Die von den Kindern selbst gebaute Wippe ist spannender als die Wippe des städtischen Tischlers.

In der Einrichtung in Rudkøbing haben die Kinder viel Spaß mit alten Autoreifen, die in die Bäume gehängt werden und die schönsten Schaukeln bilden.
Vielleicht könnten wir versuchen, hier auf geeigneten und ziemlich großen Flächen eine Art Schrottplatz einzurichten, auf dem die Kinder alte Autos, Pappkartons, Reisig und dergleichen verwerten dürfen. Möglicherweise wäre eine Beaufsichtigung notwendig, sowohl um zu große Unhöflichkeiten zu verhindern als auch um die Möglichkeit zu verringern, dass sich die Kinder verletzen, aber eine solche Beaufsichtigung ist wahrscheinlich nicht notwendig.“

(deepL Übersetzung aus: Sørensen, C.T., and Ole Thomassen. Parkpolitik I Sogn Og Købstad. København: Christian Ejlers, 1978, p. 54 (1931)

This idea was followed by the architect, Dan Fink, and in 1943 the first waste material playground was opened, and by chance a young man John Bertelsen became our first leader.
Allen visited Emdrup after the last war in 1945: she saw something worthwhile and promising, and she set up some junk playgrounds in London: They were simple and poorly equipped but the idea behind them was right, for the children had every chance to create something for themselves an they were the kings of the playground.
(excerpt foreword „Planning for Play“, Lady Allen of Hurtwood, The MIT Press, Cambridge, 1968)

Joe Benjamin: In search of Adventure. A study in play leadership, London 1961/1966 :
„M . Dan Fink, the architect of the Workers‘ Co-operative Building Society, was then engaged on a huge housing project at Emdrupvej, a new suburb on the outskirts of Copenhagen. It was he who first suggested that a fairly big area be reserved at the center of the project for use as a junk playground, and eventually completed the design. „(p. 12)

„It was the first creative playground to be established without a direct educational link, and its success resulted in a steady growing influence which was to be felt beyond teh borders of Denmark an have repercussions extending into the nineteen-sixties.“ (p. 15)

Bauspielplatz (Skrammellegeplads), Kopenhagen-Emdrup, Dänemark

… Der Platz in Emdrup ist ungefähr 6300m2 gross. Von einem mannshohen, mit Rosenhecken bepflanzten Erdwall umgeben, ist er von aussen kaum sichtbar. Auf dem Gelände stehen rund 100 von den Kindern gebaute Häuschen mit Gärten in allen Formen und Grössen, Backstein- und Holzbauten. Ein grösserer Gemeinschaftsbau von Vätern und Kindern gemeinsam gebaut, zwei Werkstatträume mit Hobelbänken und Schraubstöcken und schliesslich eine Pergola, an deren Tischen gezeichnet, gebastelt und modelliert werden kann, bilden eine Gruppe von festen Bauten, während die Speilhäuschen im Herbst fast alle wieder abgebrochen werden. Eine Spielplatzleiterin, die von April bis November täglich etwa 100 Kinder zu betreuuen hat, verwaltet das Baumaterial und gibt Anregungen, ohne autoritär einzugreifen.

zitiert aus: Spielplatz und Gemeinschaftszentrum, Gerd Hatje, 1959, S. 116-119

up-dated: November 2, 2013; 6.10.2023

Bauspielplatz Emdrup, aus: Spielplatz und Gemeinschaftszentrum

Bauspielplatz Emdrup, aus: Spielplatz und Gemeinschaftszentrum

Bauspielplatz Emdrup, aus: Planning for Play, 1968