Ángel Duarte (1930-2007), Künstler
Kletterskulptur Freibad Tramelan (BE, Schweiz), 1974
Ángel Duarte (1930 Aldeanueva del Camino, Spanien – 2007 Sion) wurde als Mitglied von “Equipo 57” bekannt, einer fünfköpfigen, innovativen Gruppe von spanischen Op-Art Künstlern, die 1957 von Juan Cuenca, Augustin Ibarrola, Juan Serrano, Jose Duarte und Ángel Duarte in Paris gegründet wurde und bis 1962 bestand. Die erste Ausstellung von Equipo 57 fand 1957 im “Café Le Point” in Paris statt, gleichzeitig publizierte die Gruppe ein Manifest, indem sie den Zustand der Kunstwelt in Paris beklagte, Stellung gegen den “Informel” bezog, den Kunstmarkt sowie die Trennung zwischen Kunst und Leben kritisierte. Im Juli gleichen Jahres fand eine Ausstellung in der renommierten Galerie Denise René in Paris statt. Weitere Ausstellungen folgten sowie die Publikation des ästhetischen Manifests “The interactivity of plastic space”.
Anfang der 1960er Jahre kam der Begriff der Op-Art (optical art) auf, einer globalen und sehr populären Kunstrichtung, der auch Equipo 57 zugerechnet wurde. Equipo 57 nahm unter anderem an “The Responsive Eye” teil, der legendären Übersichtsausstellung zur Op-Art, die 1965 im Museum of Modern Art in New York eröffnet wurde und Werke von 102 Künstlern aus 17 Ländern versammelte. Im gleichen Jahr, 1965, nahm “Equipo 57” an “licht und bewegung / Kinetische Kunst. Neue Tendenzen in der Architektur” teil, der von Harald Szeemann in der Kunsthalle Bern organisierten Überblicksausstellung zur kinetischen Kunst.
Die Skulptur im Freibad Tramelan, im Berner Jura, entstand in Zusammenarbeit mit Heinz Isler (1926-2009). Über mehrere Jahre arbeitete Isler, der weltberühmte Ingenieur für Schalenkonstruktionen, mit Duarte zusammen und beriet ihn beim Bau mehrerer grosser Skulpturen, so auch bei der Spielskulptur von Tramelan. Isler war verantwortlich für Standsicherheit, Material und Herstellung. Zwischen 1974 und 79 entstanden insgesamt vier Skulpturen, die Kletterskulptur von Tramelan ist als einzige begehbar.
Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia: Equipo 57, Ausstellungskatalog, Madrid, 1993, S. 48-62.
John Chilton: Heinz Isler, the engineer’s contribution to contemporary architecture, T. Telford, London, 2000, S. 136-139.
5. Schweizer Plastikausstellung, Biel: Kongresshaus + Strandboden = 5e Exposition Suisse de Sculpture, Bienne : Palais des Congrès + Rives du Lac : 21.6.-2.8.1970. Biel: Schüler, 1970.
ergänzt 2.7.2014
