Josef Schagerl (1923-2022)
Plastiker, Wien
Nach dem Zweiten Weltkrieg muss die Stadt Wien die kriegszerstörten Gartenanlagen wieder instand setzen. Im Zuge von Neubepflanzungen und Umgestaltungen entstehen auch Kinder- und Ballspielplätze. Gleichzeitig etabliert die Stadt ein umfangreiches Programm für Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum.
Zahlreiche Wiener Künstler unter ihnen Josef Schagerl erhalten Aufträge, um Spielskulpturen und -geräte für öffentliche Parks und Wohnanlagen zu entwerfen. Aus Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt studiert Schagerl an der Akademie der bildenden Künste in Wien Bildhauerei.
Schagerl teilt das Atelier mit Josef Seebacher (1918– 1981), der in Dänemark die Spielskulpturen von Egon Møller-Nielsen kennengelernt hatte. Angeregt von Seebacher entwirft Schagerl 1953 die erste abstrakte Spielskulptur. In dieser aufwendig produzierten abstrakten „Gebrauchskunst“ erkennt er die Möglichkeit, die Bevölkerung mit abstrakter Kunst vertraut zu machen und ihre Akzeptanz zu fördern. Schagerl hat jedoch zunehmend Mühe, neben dem politisch gut vernetzten Seebacher weitere Aufträge von der Stadt zu erhalten. 1965 realisiert er im Hof eines Wohnblocks die letzte Spielplastik. Danach widmet er sich ganz der Plastik aus Stahl.
Josef Schagerl 1923-2022
sculptor, Vienna
After the Second World War, the city of Vienna began to restore the public parks and gardens destroyed by the war. Along with the replanting and redesigning of the parks, playgrounds were built. The city established an extensive program for „art on buildings“ “percent for art” [Kunst am Bau] and in public space.
Numerous Viennese artists, among them Josef Schagerl, were commissioned to design playground sculptures and equipment for public parks and housing projects. After returning from a POW camp, Schagerl had completed a degree in sculpture at the Academy of Fine Arts in Vienna.
Schagerl shared a studio with artist Josef Seebacher (1918– 1981) who had seen play sculptures by Egon Møller-Nielsen in Denmark. In 1953, he encouraged Schagerl to realize the first abstract play sculpture. Combining utility with abstract forms, they saw it as a way to foster acceptance of abstract art. Facing increasing difficulty to get commissions from the city, Schagerl stopped realizing play sculptures in 1965.
Quelle: Gabriela Burkhalter, Kusthalle Zürich (Eds.), The Playground Project, JRP Ringier Zurich 2016.
images/ Bilder: Courtesy Privatarchiv
posted March 10, 2016
Elephanten-Rutsche. Rabenhof Wien, 1954/56
Salamander (Rutsche) Grinzingerstrasse 54, Wien, 1956/57
Rutsche, slide Baumgartner-Casino-Park, Wien, 1956
Zwieselrutsche Hütteldorferstr. 266, Wien, 1957
Rutsche Arenbergplatz, Wien, 1958
3-Flügelrutsche Schrankenberg, Wien, 1963/65